Systemische Behandlungsansätze in der PsychotherapieSystemische Therapie ist in der Regel zunächst auf das soziale System "Familie" bezogen und stellt somit eine Erweiterung des individuellen Krankheitsmodells dar. Die Familie ist in der Hierarchie zwischen Individuum und Gesellschaft angeordnet. Oft wird nur die Interaktion zwischen dem Individuum und der Familie gesehen. Es sollte jedoch immer auch der Einfluss der Gesellschaft, der Umwelt und die Autonomie des Individuums gesehen werden. Wichtig dabei ist, daß nicht nur das Individuum als krank betrachtet wird, sondern die gesamte Familie. Der identifizierte Patient ist dasjenige Mitglied der Familie mit den auffälligsten Symptomen. Oft ist es aber auch so, daß die Symptome von Familienmitglied zu Familienmitglied wechseln. Vielfalt der systemischen TherapieEinen Paradigmenwechsel stellt die systemische Behandlung nicht dar, da sie lediglich bereits bestehende Sichtweisen stärker in den Vordergrund rückt (Reich: Konflikte und Verspannungen, Berne: Spielanalyse und Skriptanalyse, Freud: Eltern-Kind-Beziehung, Adler: Familienkonstellation und Einbeziehung der Familie in die Erziehungsberatung, die Neo-Freudianer: Betonung soziokultureller Faktoren und der Mutter-Kind-Beziehung, Franke: Erwartungsangst und paradoxe Intention, Moreno: Familie in Szene setzen und umgestalten, Sullivan: Schizophrenie von Kindern durch bestimmtes Verhalten der Eltern, Rogers u. Perls: Wachstum, Ganzheit, Spontaneität). Insgesamt sind viele Ansätze mit nicht klar umrissenen Richtlinien entstanden. Allen Ansätzen gemeinsam ist eine besondere Aufmerksamkeit für soziale Prozesse im Umfeld des Patienten. Die folgenden genannten Prinzipien gelten allgemein für systemische, eher kommunikationstheoretische Therapien: Kommunikationstheoretische Prinzipien der systemischen Therapie
Watzlawick u.a. haben fünf Grundeigenschaften der menschlichen Kommunikation aufgestellt, auf die im folgenden kurz eingegangen werden soll:
Systemische Therapie als Erweiterung der EinzeltherapieDie systemische Paartherapie stellt eine Erweiterung der systemischen Einzeltherapie dar. Ihr Ziel ist es, die Aufhebung der Verschanzung hinter extremen Positionen zu sehen. Die Therapie soll ermöglichen, durch folgende drei Punkte wieder zu einem Gleichgewicht zu finden.
Die Methoden variieren in Abhängigkeit von vier von der systemischen Paartherapie postulierten Kollisionstypen. Widerstand, Übertragung und Gegenübertragung, Kommunikationsübungen, Partnerschaftstraining, Übungsprogramme nach Masters u. Johnson, Familientherapie oder individuelleres Vorgehen sind die Methoden, die sich in Abhängigkeit von den narzisstischen, oralen, anal-sadistischen und phallisch-ödipalen Kollisionstypen unterscheiden, d.h. dieser Ansatz ist stark von der Denkweise der Psychoanalyse bestimmt. Die Familientherapie ist ein
wichtiger
Anwendungsbereich der systemischen Therapie |